Koch mein Rezept: Pulled Pork nach Obers trifft Sahne

oder sinnvolle Beschäftigungen im Home Office

Volker Graubaum hat mir in seiner Aktion „Koch mein Rezept“ die wundervolle Petra von Obers trifft Sahne zugelost. Die Aufgabe: Kochen aus dem zugelosten Blog.  Ich wurde wiederum Wilma zugelost, die ganz angetan von meinem Pariser Mürbeteig-Rezept eine wundervolle Tartelette Apricot aka Aprikosentarte zauberte. Ich bin immer noch entzückt, was sie über meinen Blog schreibt. Tausend Dank, liebe Wilma.

Aber zurück zu meiner Koch-Back-Partnerin Petra und ihr Blog „Obers trifft Sahne“. Ich kenne den Blog und Petra schon eine ganze Weile. Persönlich haben wir uns aber noch nie getroffen, meine ich. Obers trifft Sahne. Das klingt süß, reichhaltig, sahnig. Und natürlich österreichisch. Ganz klar, Petra muss Österreicherin sein. Ist sie aber nicht. Sie kommt aus Weimar. Zu Anfang des Blogs 2011 gab es noch zwei Österreicherinnen im Autorenteam. Mittlerweile bestreitet Petra das Blog alleine.

Zerrissen zwischen Galette, Windbeuteltorte und Pulled Pork

Also frisch ans Lesewerk. Welches Rezept koche ich nach? Ich scanne die Rezepte und Geschichten. Petra ist weitaus (!!!) fleißiger als ich. Die leckersten Torten werden hier beschrieben. Und die Fotos erstmal. Herrlich! Nur bin ich gar nicht mehr so ein Tortenfan seit ich vor vielen Jahren im Altenheim gearbeitet habe und dort jeden Tag (!) Torte bekam….obwohl, holla, hübsches Windbeutelsahneding….und die Rhabarber Galette erst…aber nee, Carmen, reiß Dich zusammen. Salzig soll es sein. Da bleibt mein Blick an einer zerrissenen Herrlichkeit hängen. Ja. Das wird es. Pulled Pork aus dem Ofen.

Pulled Pork im Home Office oder wie man einen Tag voller Videokonferenzen aushält

Ich weiß ja nicht, wie es Euch so im Home Office ergeht oder erging, aber ich koche derzeit mehr als vorher. Meine Devise dabei: nichts total Kompliziertes. Am besten etwas, das ich gut vorbereiten kann. So viel Zeit bleibt nach oder zwischen den ganzen Videokonferenzen dann auch nicht. Vor ein paar Monate stieß ich auf das Pulled Pork Rezept von David Chang aus seinem Kochbuch Momofuko. Großartig! Man reibt hier einen Schweinebraten mit einer Mischung aus 35 Gramm groben Meersalz und 50 Gramm Zucker ein und lässt ihn über Nacht darin ziehen. Am nächsten Tag wird der Braten bei 130°C sechs Stunden im Ofen gegart. Jede Stunde muss man ihn übergießen. Dann 30 Minuten ruhen. Zerreißen. Herrlich. Das habe ich bestimmt in den letzten Monaten dreimal zubereitet. Immer wieder gut. Aber was eignet sich noch als Marinade? Das treibt mich schon länger um, als ich auf Petras Antwort stoße:

Ananassaft.

Was für eine großartige Idee. Nicht nur geschmacklich ein Kracher, auch von der Konsistenz des Fleischs. Wenn ich Tölpel das Ganze auch nach Petras Rezept bei 110°C und nicht bei 130°C gemacht hätte, wäre es sicher saftiger geworden.  Aber genug der Vorrede: Hier das Rezept

Pulled Port nach Petra von Obers trifft Sahne – nur winzig angepasst von mir

Zutaten

  • 1,7 kg Schweinebraten – ich hatte ein Stück Schulter – die Größe des Fleischstücks sollte keine Rolle spielen – die Garzeit bleibt hier dieselbe
  • 1 Flasche Ananassaft (1 Liter)
  • Salz, schwarze Pfefferkörner, Piment d’Esplette (ich kann ohne das Zeug nicht leben) Koriander Körner, 1 Knoblauchzehe, brauner Zucker

Zubereitung

Das Fleisch abtrocknen und ggf. parieren. Den Pfeffer im Mörser mit den Koriander Körnern und dem Knoblauch zerdrücken. Zu dem Ananas Saft dazu geben, genau wie 1 Teelöffel Salz und etwas Piment d‘Espelette. In ein Schüssel mit Deckel oder einem Zipp-Beutel geben. Über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen.

Am nächsten Tag das Fleisch herausnehmen, etwas abreiben und mit einer Mischung aus Salz, Pfeffer und ein wenig braunem Zucker einreiben. 45 Minuten bei Zimmertemperatur stehen lassen (bei Außentemperaturen von 30 Grad reichen 30 Minuten). Jetzt das Fleisch auf den mittleren Rost im Backofen legen. Darunter kommt eine Pfanne mit der Marinade. Bei 110°C (Ober/Unterhitze) das Fleisch für 8 Stunden im Ofen garen lassen (und nicht für 6). Jede Stunde mit der Marinade begießen.

Checkt dann die Kerntemperatur des Fleischs. Wenn es 88 Grad hat, Ofen ausschalten und den Braten noch 30 Minuten im Ofen ziehen lassen. Dann geht es ans Zerreißen. Das geht am besten mit zwei Gabeln. Ihr solltet eigentlich von der Marinade etwas übrig haben aus dem Ofen. Diese könnt Ihr sehr gut über das Pulled Pork geben, dann bleibt es auch schön saftig. Bei mir war von der Marinade nichts leider mehr da, nach sechs Stunden. Aber ich hab ja auch alles zu heiß gegart. Hatte noch David Changs Anweisungen im Kopf. Trotzdem schmackhaft, würzig, ananassig.

Fazit: Nehmt Euch die Zeit. Das ist ein super leckeres Pulled Pork mit schön frischen Ananasnoten. Ist hiermit in mein Repertoire aufgenommen. Und ich versuche mich bestimmt auch an dem Tomaten-Papaya-Salat. Unsere Tomaten im Garten sind bald reif. Rote Zwiebeln haben wir auch. Fehlen nur noch Papaya. Danke Dir, liebe Petra!

5 Gedanken zu “Koch mein Rezept: Pulled Pork nach Obers trifft Sahne

  1. Oh, das probiere ich auch mal, Danke für das Rezept! Kann mir auch eine Marinaden-Variante mit Pflaumensaft und Sternanis gut vorstellen…

  2. Ich koche auch deutlich mehr im Home Office, aber pulled pork hat das Problem, dass man stundenlang den leckeren Duft in der Nase hat. Wenn man wie du acht Stunden darauf warten muss, na, dann bin ich wahrscheinlich schon ultra grantig und hungrig 😉

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