Oder wie schnell Gebäck schrumpfen kann
Auf den letzten Drücker für diesen Monat gibt es was Süßes. Aus Frankreich. Naja, eigentlich kommt das Ganze zunächst von Wilma, von ihrem Foodblog Pane-Bistecca. Es ist nämlich wieder Zeit für „Koch-mein-Rezept“, der herrlichen Blogparade von Volker. In dieser Runde hat die liebe Stephie sich von meinem Kartoffel-Risotto inspirieren lassen, wie hier nachzulesen ist. Davor buk Wilma inspiriert von meiner Quiche, eine Tartelette Apricot. Jetzt bin ich dran. Welches Rezept wird es aus ihrem großen Fundus? So ganz sind mir meine Bäcklinge beim ersten Versuch nicht gelungen. Dazu aber später.
Eine italienisch-schweizerisch-asiatische Küche: Wilma und ihr Pane-Bistecca
Wilma hat eine spannende Vita. Sie ist halb Italienerin, halb Schweizerin, lebt aber schon ihr halbes Leben in Asien, genauer gesagt in Hongkong. Den Blog fing sie an, weil ihre im Ausland lebenden Kinder sie immer wieder nach Rezepten fragten. Also kurzentschlossen ein Blog aufgesetzt und los. Sie schreibt fast täglich einen Post. Respekt!
Da steht „Ducasse“
Pane-Bistecca zeigt eine ganze Bandbreite an Rezepten. Ui. Da gibt es asiatische Teigtaschen. Sagte ich schon mal, wie sehr ich die liebe? Ok, hier schwärmte ich ein wenig rum. Ich mag alle Teigtaschen. Außer Maultaschen vielleicht. Aber das ist eine andere Geschichte. Die schwedischen Kartoffelklößchen lesen sich auch lecker…hach…,aber Moment mal, da steht „Ducasse“. Wir haben ein Gewinner-Rezept! Die Gougères nach Alain Ducasse. Ein perfekter Apero-Snack aus Brandteig und Käse. Hab ich noch nie gemacht. Ich war, glaube ich, 18 als ich den letzten Brandteig hergestellt habe. Warum eigentlich? So schwer ist der nicht. Er hat nur eine Tücke, dazu aber gleich mehr. Ich schaue mich in meinem Speiseschrank um. Da ist Hagelzucker. Ok. Damit wird aus den Gougères kurzerhand Chouquette. Fast derselbe Teig. Halt nur ohne Käse und Muskat. Gougères mache ich gleich morgen, wenn ich neue Eier gekauft habe. Denn Eier kommen da ne Menge rein.

Chouquette nach Alain Ducasse
Zutaten
- 125 ml Wasser
- 125 ml Milch
- 125 g Butter
- 4 g Salz
- 150 g Mehl (gesiebt!)
- 4 Eier L
- Hagelzucker
Zubereitung
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen und nicht auf 150 Grad, wie ich das zunächst tat und ein sehr flaches Resultat erhielt. Die Milch mit dem Wasser, der Butter und dem Salz in einem Topf auf mittlerer Temperatur schmelzen lassen. Dann das Ganze aufkochen. Vom Herd ziehen und das Mehl in einem Rutsch reingeben und mit einem Holzlöffel rühren. Dann wieder auf die Herdplatte geben und gut rühren für ca. 2 Minute auf kleiner Flamme. So lange bis sich ein Mehlfilm am Boden abzeichnet.

Topf vom Herd nehmen und Teig in eine Schüssel geben. Ich hab eine Keramikschüssel genommen. Den Teig etwas runterkühlen lassen. Für ca. 1 Minute. Dann hintereinander die vier Eier einzeln unterrühren. So lange rühren bis ein homogener Teig entsteht. Das Ganze in eine Tülle füllen und kleine (!) Klößchen auf ein Backblech geben. Achtung: Meine Klößchen waren zu groß! Macht alles schön klein. Jetzt großzügig mit Hagelzucker bestreuen. Alles für ca. 25 Minuten in den Ofen. Die letzten 5 Minuten den Backofen einen Spalt öffnen (so wie Ihr das bei Baiser auch tun würdet). Dann die Chouquettes aus dem Ofen nehmen und auf einem Grill abkühlen lassen. Chouquettes lassen sich gebacken einfrieren und bei Bedarf aufbacken.

Wie man Chouquettes flach bekommt
Das mit dem Spalt öffnen, hatte ich nicht gemacht. Der Ofen war auch zu kalt beim ersten Versuch. Das könnte auch der Grund sein, warum die Dinger vor meinen Augen zusammen geschrumpft sind. Sie schmeckten zwar herrlich, aber das war etwas frustrierend.
Der zweite Versuch ein paar Tage später war von Erfolg gekrönt. Yes!
Drink-Music-Pairing
Dazu passt eine Tasse schwarzer Tee oder halt ein guter Kaffee. Esst die Dinger, so lange sie noch warm sind. Lecker, leicht. Da mir meine Choquettes beim ersten Mal so zusammen gesackt, trotzdem aber geschmeidig schmecken, gibt es dazu den Song „Il est oú le bonheur“ von Christophe Maé.
Die sind hervorragend geworden, schrumpf oder nicht schrumpf, schmecken phantastisch!
Danke fuer die tolle Beschreibung meines Blogs!!!
LG Wilma
ja, geschmeckt haben sie in der Tat. Ich werde die nochmals machen. Und gerne geschehen. Ich bin in der Tat beeindruckt über Deinen Fleiß. Da kann ich mir mindestens drei Schreiben von abschneiden.