Ich hatte letztlich den schlichtweg besten Burger, den ich jemals gegessen habe. Ein paar von Euch wissen, dass ich sehr auf die Produkte achte, die ich kaufe. Das heißt, ich kaufe fast nur Biolebensmittel , bevorzuge saisonale und regionale Produkte und treibe mich sehr gerne auf Wochenmärkten rum. Aber da ist dann doch meine Schwäche für das gelegentliche Junk Food: Ich liebe Currywurst, Mettbrötchen, Pommes und halt auch sehr gerne Burger. Letzteren gönne ich mir gerne mal, wenn mir danach ist. Bei meiner Zeit bei Vodafone gehörte der freitägliche Giant Burger in der Kantine zum absoluten Pflichtprogramm. Natürlich wirkte sich das anschließend auf den Müdigkeitsfaktor im Büro aus (und auf meine Figur), aber es war einfach Tradition und meine Kollegen und ich, wir hatten uns den Burger redlich verdient.
Im Zuge meines Aufenthalts in Berlin letztlich versprach mir dann mein Kumpel Chris, er gehe mit mir in den besten Burgerladen. Und recht hatte er: Wir waren im „The Bird„. The Bird, sehr amerikanisch und laut Chris arbeiten hier auch nur Amerikaner. Die Speisekarte ist konsequenterweise auf Englisch. Während mein Futterkumpane sich einen „Frühstücksburger“ bestellte, wählte ich die Variante „Filthy Harry“ mit Speck und Cheddar. Wie wir denn die Burger gerne hätten, wurden wir gefragt. Das wird man in Bezug auf Burger eigentlich nie gefragt. Was wohl a) daran liegt, dass gefrorene, vorformatierte Patties – aka platte Fleischklöpse – genommen werden und b) dass Ängste und Bedenken in punkto Salmonellen durchaus berechtigt sind. Kurz und gut: Wir wählten beide Medium. Etwas anderes hätte ich auch kaum gewagt zu bestelllen, liest man doch auf der Karte ein paar Verhaltensregelntipps: „…And for God’s sake don’t order your meat well done.“
Update: Auf Wunsch Sebastian noch ein wenig mehr Einzelheiten zu den Burgern, wie es sich für einen Test gehört: Als die Burger kommen, staune ich nur: hoch gebaut sind sie und nicht die großen Dinger, die man sonst so bekommt. Sie sind saftig und haben Geschmack. Das sind richtige Burger, keine Frikadellen, die man mit allerlei Zutaten vermischt. Burger – so meine ich auch hier zu schmecken – werden wie ein Fleischstück gewürzt von außen. Und zwar mit Salz und Pfeffer. Der Fleischgeschmack wird dadurch erstmal durch nichts übertüncht. Die Brötchen mögen nicht jedermanns Sache sein, denn es sind so eine Art Toasties. Mich stört das jedoch nicht. Ich mag Toast sehr gerne und diese kommen kross rüber. Besser als die weichen Burgerbrötchen, die man sonst bekommt. Daumen hoch. Ein weiterer Daumen geht für den Cheddar in die Höhe, der hier zum Glück nicht nach dem üblichen Plastikderivat schmeckt. Ein Kritikpunkt: Der Bacon ist nicht knusprig genug. Der ist mir zu fett, so dass ich – pingelig wie ich bin – den fetten Speckrand entferne. Die Pommes sind sehr lecker, weil sie schön kross sind und man das hausgemachte einfach schmeckt.
Zur User Experience des Burgers: Durchaus mit den Fingern essbar. Was das Essen mit Messer und Gabel angeht, so appeliert der amerikanische Burgervogel im Übrigen eindringlich auf seiner Karte:
P L E A S E
At least try
Eating the damn burger
With your hands.
All you uptight people with forks and knives are driving us crazy.
Fazit: Gehet hin und schwelget im Burgerhimmel. Es lohnt sich, denn auch für die Vegetarier gibt es etwas, neben Salaten gibt es den „Lousy Hunter“ Burger.
LOL @ „Lousy Hunter Burger“! 😉
Der Hinweis auf die Happy Hour am Tresen darf nicht fehlen!
Fast authentisch der Laden und immer wieder einen Besuch wert.
Welches Bier wurde zu diesem Essen gereicht? (Auf der Abbildung ist es nicht klar erkennbar).
Der Speisekarte und dem Bild nach zu urteilen müsste es sich wohl um „Corona“ gehandelt haben.
Verstehe ich nicht, warum sie ausgerechnet dieses Bier als Speisebegleitung gewählt hat. Von der Getränkekarte („Booze etc.“) hätte entweder etwas Hopfiges wie „La Chouffe“ oder das Schwarzbier besser gepasst, evtl. noch das „Aventinus“ als Abschluss des Mahls. Nun ja, jeder wie er es halt mag…
sehr richtig kombiniert. Ich hatte aber diesen Burger letztes Jahr irgendwann, vor meiner Entdeckung der Craftbiere. Heute würde ich tatsächlich etwas Passenderes trinken, King Cobra 🙂