Craft Beer. Mehr als ein kurzlebiger Trend, denn mir begegnen seit letztem Jahr fast überall Artikel darüber, egal ob Spiegel, Tagesspiegel, Welt etc. Und nachdem ich doch schon eine vorzeigbare Anzahl von guten Bieren verkostet habe und auch meinen Freund dazu animiert habe, in kleinem Rahmen Bier selber zu brauen, wird es Zeit, die Verkostungsnotizen zu Bildschirm zu bringen.
Mein Liebling unter den Craft Bieren ist IPA, India Pale Ale. Hierbei handelt es sich nicht um indisches Bier, sondern vielmehr ursprünglich um Bier, dass für die englischen Truppen in Indien gebraut wurde. Die hatten sich nämlich beschwert, dass das Bier aus dem Heimatland stets schal im tropischen Indien ankam. Was also tun, um Bier haltbarer zu machen? Die Hopfenbeigabe und der Alkoholgehalt wurde angehoben und ein wunderbar ausdrucksstarker Biertyp entstand. IPA erkennt man in der Regel an den fruchtigen Noten im Geruch und auch Geschmack. Meist sind IPA durch die zusätzliche Hopfengabe recht bitter. Kein „Anfängerbier“ bemerkte meine Freundin letztlich.
Aber lasst mich zu dem eigentlichen Bier kommen, über das ich heute schreiben will.
Double Jack American Imperial IPA von der Brauerei Firestone Walker aus Kalifornien. Es ist in der Braufactum Reihe erschienen. Es ist etwas doppelt hier, wie der Name sagt und genau, der Blick auf den Alkoholgehalt erklärt den Namen: Es hat stolze 9,5 Prozent . Erstaunlicherweise schmeckt es nicht spritig, wie das belgische Biere schon mal können.
Aber zunächst zum Aussehen: Schöne gelbe bis bernsteinerne Farbe, der Schaum verschwindet schnell, aber der ist meist eh nur für’s Aussehen. Der Geruch ist betörend! Da strömen mir Fruchtaromen entgegen. Ich rieche Grapefruit, helles Holz, ein wenig Süße.
Der Geschmack enttäuscht nicht. Die Frucht aus dem Geruch, Grapefruit, ist deutlich erkennbar, wobei der erste Eindruck zunächst ist: Bitter, sogar ziemlich bitter. Diese schon sehr definitive Bitternote stört aber nicht. Sie ist gut eingebunden in den Mund voller Frucht und hellen Holztönen. Das Bier hat eine schöne Cremigkeit mit einer leichten süßen Note.
Was ist drin? Da ich mich zusehend mit Hopfensorten beschäftige und z.B. ein großer Fan von Citra bin (das wirklich sehr lecker betörend nach Zitrusnoten riecht und schmeckt), schaue ich mir immer an, was in den jeweiligen Bieren drin ist, wenn es deklariert ist. Großartigerweise steht das beim Double Jack auf dem Label. Fangen wir aber bei dem Malz an. Damit beginnt ja auch schließlich der Brauprozess. Hier kommen drei verschiedene Malzsorten zum Einsatz, nämlich Pilsener, Münchener und Caramalz. Hopfensorten werden gleich sechs verschiedene verwendet: Warrior, Columbus, Cascade, Centennial, Amarillo und Simcoe. Wow. Nicht schlecht..
Der Abgang ist nicht so flach, wie man das schon mal bei anderen Bieren hat, nein, das Double Jack bleibt noch länger im Mund.
Mein Verkostungsrad sieht so aus
Mein Fazit: Sehr lecker! Kaufen und trinken. Trinkgefäß sollte ein Tasting Glas sein.
mein lieblings IPA: brewdog punk ipa. hast du schonmal gaffels sonnenhopfen getrunken? das wird ja auch mit citra gebraut und ich finde, da schmeckt man sogar etwas holunder raus (wenn man will:-)) beste grüße
Hallo, debelloculinario, ja, das Brewdog Punk IPA ist großartig! Ich erinnere mich kaum an das Gaffel Sonnenhopfen. Muss ich nochmals probieren. Obwohl erzähl es keinem, ich bin ja Düsseldorferin 🙂