Mein Urlaub in der Bretagne oder vom Nichtflambieren von Crevetten

Crevetten mit ApfelschnapsWie ein paar von Euch wissen oder meine Tweets verfolgt haben, war ich im August in der Bretagne. Genauer gesagt hauptsächlich im Finistère, in einem winzigen Kaff namens Kerfany-sur-Plage, zur Gemeinde Moëlan-sur-Mer gehörig. Wir hatten ein kleines Appartment, das aber über eine sehr funktionale Küchenzeile verfügte mit Kochplatten und kleinem Backofen. Das und vor allem die Tatsache, dass ich jeden Tag auf lokale Märkte ging, führte dazu, dass ich bis auf zwei Tage, jeden Tag gekocht habe.

Küchenzeile im Appartment

Ich werde sicher in den nächsten Wochen, meine Rezepte nach und nach verbloggen. Fangen wir aber zunächst mit dem einfachsten an:  Crevettes bouquets.

Die Bretagne verfügt wie oben erwähnt über herrliche Wochenmärkte, es gibt zwar nicht auf jedem einen Fischstand, aber es gibt ja noch genug Markthallen und tatsächlich sehr gut ausgestattete Supermärkte. Wir haben uns 1 kg Crevetten besorgt für lächerliche 13 Euro, guten Lambig, gutes Baguette und gesalzene Rohmilchbutter, über die ich noch gesondert schreiben muss. Herrlich! Lambig ist übrigens das, was Ihr unter Calvados nennt: destillierter Cidre. In der Bretagne heißt er Lambig.

Crevettes bouquets mit Apfelschnaps aus diesem herrlichen Kochbuch:

L'Authentique Cuisine de Bretagne von Jacques Thorel

Zutaten:

  • 100 g Butter, gerne auch gesalzene, nicht zu wenig, wir sind schließlich in Frankreich
  • Ein Schuss Öl, damit die Butter nicht anbrennt
  • 1 kg Crevette rose
  • ca. 4 cl Lambig oder Calvados
  • Sel de Guérande, wenn Ihr das nicht habt, auf jeden Fall Meersalz
  • Frisch gemahlener Pfeffer
  • Baguette
  • Rohmilchbutter mit Salz für das Baguette
  • Einen Begleitsalat – nach Wahl, wem etwas Frisches fehlt
  • 1 Pfanne

Zubereitung:

Nichts einfacher als dieses Rezept:

Wascht die Crevetten in einem Sieb kurz unter fließendem Wasser ab, lasst sie gut abtropfen, schmelzt Butter und Öl in einer Pfanne und lasst die Crevetten bei mittlerer Hitze max. 3 bis 5 Minuten in der Butter angehen. Zum Schluss dann den Lambig über die Crevetten, einmal kurz schwenken und, Achtung, NICHT FLAMBIEREN! Flambieren würde dafür sorgen, dass die Antennen der Tiere verbrennen und das Essen bitter machen. Kurz salzen und pfeffern. Parallel sollte Eure Küchenkraft oder Ihr selber das Baguette kurz rösten und mit Butter bestreichen. Voila. Es ist angerichtet. Dazu tranken wir einen Muscadet, wie er standardmäßig in der Bretagne zu Fischgerichten und Krustentieren gereicht wird.

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Crevetten vorher
Crevetten nachher
Crevetten nacher

Natürlich ist das Ganze eine super Sauerei, es schmeckt aber großartig!

 

 

 

 

 

 

Als Digestif empfehle ich eben den eingesetzten Lambig. Wo Ihr den einnehmen solltet? Am besten da, wo wir ihn auch einnahmen. Am Strand unterhalb des Apartments. Das sieht dann so aus:

Kerfany-sur-Plage
Kerfany-sur-Plage morgens vor unserer Abreise aufgenommen. Im Vordergrund die Bank, auf der wir allabendlich saßen
Digestif am Strand
Der Digestif stilvoll am abendlichen Strand eingenommen. An den Gläsern könnte man noch feilen

5 Gedanken zu “Mein Urlaub in der Bretagne oder vom Nichtflambieren von Crevetten

  1. Mhhhh, Essen und Urlaub, das ist ja der doppelte Traum! Die Bretagne ist ein so zauberhaftes Örtchen auf unserer schönen Welt! =)

    Ich lass dir liebe Grüsse da
    Nicky

    1. Bitte tue das. Ich hatte selten einen Urlaub, der so stimmig war und in dem ich wirklich jeden Tag kochen wollte. Macht mir immer viel Spaß, das Kochen, aber bei diesen Angeboten wurde ich immer schwach. Hach, könnte schon wieder hin.

  2. Crevettes und moules frites, davon kann ich einfach nieee genug bekommen. Mein Partner ist Bretone und hat mir all die Köstlichkeiten der Bretagne näher gebracht. Vielen Dank für das Rezept mit Lambig, das werde ich demnächst meiner Schwiegerfamilie zaubern! Viele liebe Grüße, Katja

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